Einmal um die ganze Welt…
Schön sieht sie aus.
Die blaue Kugel dreht sich langsam vor dem Hintergrund des Weltalls.
Ich habe mir mal wieder „Google Earth“ auf meinem Rechner installiert – der ganze Planet auf meinem Bildschirm. Das war eine Sensation 2004, als die damals noch junge Firma Google eine virtuelle Erdsimulation kostenlos jedem Computer-Anwender zur Verfügung stellte.
Die aktuelle Version bietet in vielen Städten eine fast fotorealistische 3-dimensionale Ansicht. Die Häuser können von oben auch leicht von der Seite gesehen werden. Bei dem Haus, in dem meine Firma ist, stimmt sogar die Fassaden-Farbe. Wenn man noch weiter herunter zoomt, kommt man dann in die „Street-View“ Ansicht und fährt durch fotografierte Straßen.
Das war schon Jahre vor Google ein Traum von mir: fremde Orte anschauen zu können ohne zu reisen, fotografische Streifzüge durch fremde Städte zu unternehmen ohne Geld und Zeit zu verbrauchen. Damals 1998 hatte ich eigens dazu eine Website entwickelt und mit meiner ersten Digitalkamera aufgenommene Fotos vom Kölner Agnesviertel auf einem mit Photoshop gezeichneten Stadtplan online gestellt.
Meine Hoffnung und Angebot war, dass andere Menschen in anderen Städten mit einer Digitalkamera durch die Straßen ziehen und meine Website kostenlos nutzen würden. Dann könnte ich eines Tages „virtuell durch die Straßen New Yorks spazieren“.
OK – ich hatte nicht die Finanzpower und Medienwirksamkeit von Google. Meine Website www.stadtfoto.de war nicht erfolgreich und im letzten Jahr habe ich das schlafende Projekt eingestellt. Aber die Idee hatte wohl nicht nur ich und Google hat meine Wünsche hervorragend umgesetzt.
An meinem 50sten Geburtstag hatte ich einige Freunde zu uns nach Haus eingeladen und zu vorgerückter Stunde hingen dann 5 Männer vor meinem Rechner und zeigten sich gegenseitig interessante Plätze auf der ganzen Welt. Der Google-Welt.
Abends vor dem Rechner zu sitzen und die Weltkugel spielerisch mit der Maus zu drehen, bis Marokko vor mir liegt und dann meine Reisewege von 1992 zu wiederholen, von Agadir nach Marrakesch und bis an den Rand der Wüste, in die Silberstadt Tisnit hereinzuzoomen – herrlich!
Ohne ozonfressende Touristen-Jets, ohne Probleme mit der landesüblichen Ernährung und in der Sicherheit und dem Komfort meines Zuhauses.
Wenn ich mich dann genug erinnert habe, ist mein Bett nicht weit entfernt und ich träume weiter von vergangenen Reisen und Orten…
Wer „Google Earth“ noch nicht kennt oder es lange nicht mehr genutzt hat: die Reise ist schnell geplant und äußerst kostengünstig! Die Pyramiden in Ägypten, die Nazca-Wüste in Peru, der Platz des himmlischen Friedens oder die Niagara-Wasserfälle – Google bringt uns ganz nah ran…